Praktisch und kommt nicht aus der Mode: Hutständer
Ein Accessoire für Hutliebhaber, das man heutzutage nur noch selten findet: Dieser handgedrechselte Hutständer gibt feinen Hüten einen festen Platz im Haus und sorgt dafür, dass sie in Form bleiben. Ein traditionelles, bayrisches Original, das auch für moderne Mützen oder Perücken missbraucht werden darf!
Kleine Historie über Hutständer
Der Hutständer aus Holz dient der Hutablage. In seiner Gestaltung verschafft er dem Hut Luft, die vor allem bei feuchtem Wetter wichtig ist. Hutständer sind Teile und auch Vorläufer von Garderoben bzw. Kleiderständern, an denen man auch Mäntel aufhängen und Regenschirme abstellen kann. In Europa sind auch die französische Bezeichnungen Porter oder Manteau für die Hutständer etabliert.
Hutständer haben sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im viktorianischen England entwickelt. Adlige und das gehobene Bürgertum platzierten sie aus rein praktischen Gründen in den Eingangshallen ihrer Häuser, wo schließlich Besucher ihre Hüte ablegen, wo aber auch das gesamte Interieur schon auf den sozialen Status der Gastgeber verwies. Diese zeigten an dieser Stelle ihren Stil, der sich unter anderem in Hutständer wiederfand. Teilweise galt er sogar als das wichtigste Möbelstück im Eingangsbereich. Hutablagen gab es natürlich auch schon früher, aber etwa um 1840 tauchten neue Formen in den zunehmend größeren Villen auf, die zu ganzen Flurbäumen führten. Sie waren ein wichtiges Repräsentationsmittel im Rahmen der strukturierten sozialen Besuche. So ein Flurbaum, den wir heute noch in etwas verknappter Form als Flurgarderobe kennen, konnte Mäntel, Hüte, Regenschirme, Taschen, Wanderstöcke und Stiefel aufnehmen.
Inzwischen sind wir wieder beim ursprünglichen Hutständer angelangt, der gern neben den Kleiderständer im Flur auf eine niedrige Anrichte gestellt wird. Seine Funktion erfüllt er wie eh und je: Er nimmt den Hut, die Baskenmütze, die Kappe und natürlich auch eine Strickwollmütze auf und lüftet sie ordentlich durch. Die Stange hat stabile Basis, sodass der Hutständer nicht kippen kann. Die Entwicklung zum kleineren Hutständer, wie wir ihn heute noch verwenden, begann schon um 1920.
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